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Weisse Moewe

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rafun1312's avatar
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Literature Text

Ausgesetzt und Heimatlos,
Im Nirgendwo verloren,
Verlassen am Ende der Welt.
Gekentert auf dem Meer der Zeit,
Nur wilde Wellen weit und breit,
Kein Stern scheint ihm am Himmelszelt!

Hilflos blickt er hoch hinauf,
um Gnade zu erflehen,
doch kein Gott sich seiner erbarmt!
Fluchend wendet er sich ab,
bereit schon für ein nasses Grab,
als helfender Strand ihn umarmt.

Schwer geschlagen, atemlos,
An Leib und Geist geschunden,
so kriecht er voll Hoffnung Land.
Doch groß der Götter Grausamkeit!
Vor ihm liegt nur Einsamkeit,
da ist keine helfende Hand!

Das Ufer rings ist öd und tot,
Nichts hemmt der Blicke Suchen,
Es gibt keine Hölle so leer.
Die Brandung rauscht, der Regen geht,
ein Möwenschrei im Winde weht,
die Füße, sie sind ihm so schwer.

Doch Stück für Stück steigt er hinauf
Zur höchsten Klippenspitze,
weil er keinen Ausweg mehr weiß.
Er ist bereit zum letzten Schritt,
als etwas in sein Blickfeld tritt,
ein Vogel auf Flügeln so leis'.

Er lacht, als er das Zeichen sieht,
Er will nicht daran glauben,
Er kennt seine Götter zu gut.
Die Möwe singt nicht, zwitschert nicht,
Auf ihre Schwingen fällt kein Licht,
Und doch bringt sie ihm neuen Mut.

„Flieg, weiße Möwe, flieg geschwind,
Flieg bis ans Ende der Welt!
Was hält dich am Boden noch fest?
Flieg dort wo keine Wolken stehn,
Wo immer frische Winde wehn,
Dort bau, weiße Möwe, dein Nest!"
hm... ich bin kein Dichter, werde nie einer sein, aber dieses Etwas musste irgendwo hin.
© 2010 - 2024 rafun1312
Comments10
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guinever87's avatar
hey, das ist ein echt klasse gedicht! normalerweise guck ich hier auf DA nicht nach Gedichten, aber deins ist mir in einer Gruppenseite aufgefallen und bin sofort dran hängengeblieben. Schöne Worte, die super zusammenpassen, eine schöne Geschichte erzählen und einen auf einen Reise mitnimmt! Wirklich wunderschön, vielen, vielen Dank!! Love la in love